Ein perfekter Sommertag: Morgens vom Rauschen des Meeres geweckt werden, der Sonne und der Temperaturanzeige am Thermometer dabei zusehen, wie sie schon früh am Tag um die Wette nach oben klettern, den viel zu lange im grauen Alltagstrott geschundenen Körper wohlig auf der Strandmatte räkeln, dabei einfach den Tag genießen und mangels Wolken kurzerhand die lauthals schreienden, vorbeimarschierenden Eisverkäufer zählen. Und abends dann das Tanzbein in der Salsa-Bar oder der Diskothek schwingen … Zu schön, um wahr zu sein?
Das Problem mit den Venen
Für jeden Fünften von uns ist das leider so. Denn bei gut 20% der Erwachsenen (die deutliche Mehrheit davon Frauen) treten gerade in der warmen Jahreszeit Venenprobleme auf. Sie beginnen meist mit einem einfachen Ziehen oder Kribbeln in den Unterschenkeln und äußern sich in schlimmeren Fällen durch müde und schwere Beine oder sogar Schwellungen, die so ausgeprägt sein können, dass der Lieblings-Ausgehschuh am Abend nur noch unter Qualen überzustreifen ist oder gar nicht mehr passt.
Das überlastete Pumpsystem
Aber warum passiert das eigentlich? Unser Körper betreibt ein raffiniertes System, um selbst die am weitesten vom Herzen entfernten Regionen mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgen zu können. Dabei führen von der „zentralen Hauptpumpe“ sogenannte Arterien – jene Blutgefäße, in denen das sauerstoffreiche Blut transportiert wird – weg und wiederum andere Adern – die Venen – mit dem sauerstoffarmen Blut in Richtung Herz zurück.
Im Falle unserer Beine und Füße ein weiter Weg, bei dem außerdem noch zu beachten ist, dass beim Rücktransport durch die Venen nicht nur eine große Distanz, sondern darüber hinaus noch (wenn wir nicht gerade liegen) die Schwerkraft zu überwinden ist.
Um den Blutfluss über diese Widrigkeiten hinweg am Laufen zu halten, gibt es doppelte Unterstützung: einerseits versetzt die die Venen umgebende Muskulatur die Blutgefäße in Kontraktionen und erzeugt somit leichte Pumpbewegungen, andererseits finden sich im Inneren der Venen „Rückschlagventile“ – die Venenklappen – die ein Rückfließen des Blutes verhindern.
Bei hohen Temperaturen haben unsere Venen jedoch zu kämpfen und versuchen, die Wärme abzugeben. Um dies zu erreichen, dehnen sie sich aus – dies wiederum kann dazu führen, dass die Venenklappen nicht mehr das gesamte Blutgefäß verschließen und das Blut am Rückfließen hindern können. Das Blut staut sich in den Beinen, der Druck auf die Venenwände erhöht sich, diese werden durchlässig und Flüssigkeit dringt in das die Venen umgebende Gewebe aus. Genau das ist es, was wir als schwere und angeschwollene Beine wahrnehmen.
Was man gegen die Venenprobleme unternehmen kann
Generell treten Venenprobleme eher bei Menschen auf, die übergewichtig sind, rauchen, sich wenig bewegen, ein höheres Lebensalter aufweisen, ein schwaches Bindegewebe haben oder unter hormonellen Einflüssen stehen.
Die naheliegendsten Tipps sind also nicht zu rauchen, für eine ausgewogene Ernährung zu sorgen und sich regelmäßig eine ordentliche Portion Sport zu gönnen.
Mit speziellem Fokus auf den Sommer sollte man zu langes Sonnenbaden vermeiden und auf heiße Bäder oder Saunagänge verzichten. Abhilfe verschaffen beispielsweise ein zwischenzeitliches Hochlagern der Beine, ein Verzicht auf hohe Absätze bei Schuhen und auf zu enge Strümpfe. Dazu sollte man viel trinken, regelmäßig für Bewegung sorgen und langes Stehen vermeiden.
Und wann immer es möglich ist, für Kühlung sorgen! Waten im kalten Wasser ist hierbei besonders zu empfehlen (Kneippen!).
Pflanzliche Wirkstoffe gegen Venenprobleme
Wie so oft finden sich auch im Falle der Venenproblematik in der Natur einige Hilfsstoffe. So beinhaltet etwa rotes Weinlaub sogenannte Flavonoide (auch in Buchweizen enthalten), die dabei helfen, die Venenwände „dicht“ zu halten. Die Rosskastanie liefert Aescin, welches einen entzündungshemmenden und abschwellenden Effekt hat.
Natürlich gibt es mittlerweile einige hochqualitative Präparate, die bei Venenproblemen unterstützen – fragen Sie dazu gerne den Apotheker Ihres Vertrauens.